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  • AutorenbildLeo Franz

Let's get it started... (3)


Vergangenen Samstag begann nun offiziell mein Freiwilligendienst als Küster in der Deutschen Evangelischen Kirche Paris, mit einem ersten Treffen mit Pfarrerin Andrea Busse, die mir gleich mal einenen groben Überblick über meine Tätigkeiten unter der Woche (hauptsächlich Mithilfe im Sekretariat, Vorbereitung von Räumen für verschiedene Gruppen, Erledigung von Gemeindeaufträgen wie Einkäufen etc.) und einen genaueren über die am Wochenende (Küsterdienst) verschaffte. Letzteres durfte ich gleich an einer Taufe "live" ausprobieren, der erste größere Act war dann der große Rentrée-Gottesdienst am Sonntag, dem ersten Zusammenkommen der Gemeinde nach den langen Sommerferien.


Zum Küsterdienst gehört die Vorbereitung des Gottesdienstes (Liednummern stecken, Kerzen, Mikrophone, Licht und einmal pro Monat die Abendmahlsutensilien herrichten), des Kirchencafés (Aufbauen in einem der Gemeindesäle, Kaffee kochen, Waffelteig machen und evtl. vorher dafür einkaufen) und verschiedene weitere Aufgaben vor/während/nach dem Gottesdienst und dem anschließenden Café: Türdienst - seit den Anschlägen von 2015 müssen die Türen des Gemeinde- und Kirchengebäudes als öffentlicher Einrichtung grundsätzlich verschlossen sein und beim Einlass ein "Sicherheitsbeauftragter" der Gemeinde anwesend sein, Gesangbücher austeilen, nochmal bis etwa 10-15 Minuten nach Beginn des Gottesdienstes an der Tür bleiben, um eventuelle Nachzügler hereinzulassen (gibt es tatsächlich genügend, wir sind ja hier trotz des Namens der Gemeinde nicht in Deutschland), bei Abendmahl Mithilfe bei der Austeilung, danach Kümmern um den/das Kirchencafé inkl. Abspülen und Aufräumen und gleichzeitig wieder ein Auge auf den Eingangsbereich haben.

Zudem durften wir Neuen (Lukas, die Gemeindepraktikantin Kerstin und ich) uns im Gottesdienst der Gemeinde vorstellen und wurden später beim Kirchencafé dann auch förmlich von Leuten überrannt, die mit uns reden, uns kennenlernen und uns unbedingt auch ihren einen, ganz besonderen Rat mitgeben wollten, was die Gemeinde angeht, die Stadt oder das ganze Leben. Schon ein bisschen anstrengend, aber einfach liebenswürdig... Weil außerdem noch keine Aupairs da waren (erstes Treffen ist heute Abend, am Donnerstag), die sonst normalerweise das Waffelbacken übernehmen, um sich vom Erlös am Ende des Jahres einen größeren Ausflug zu finanzieren, fiel das dieses eine Mal auch noch in den Zuständigkeitsbereich des Küsters, und so hatte ich wirklich gleich alle Hände voll zu tun. War aber lecker! Und offensichtlich hatte ich doch noch irgendwie genügend Zeit übrig, dass mir danach schlecht war vom Teig und Waffeln essen zwischendurch :D

Letztendlich hatten wir aber alles gut im Griff - Lukas, Kerstin und einige feste Gemeindegrößen haben mir dankbarerweise sehr unter die Arme gegriffen - und so war ich zwar danach echt kaputt, aber hat wirklich Spaß gemacht, hab mich sehr gut aufgenommen gefühlt!

Am Nachmittag musste ich dann nochmal für eine Kameruner Gemeinde, die ihre gut hörbaren und sehr fröhlichen Gottesdienste jeden Sonntag in unserer Kirche abhalten dürfen, auf- und wieder zusperren, konnte ansonsten aber einen Großteil des Nachmittags wieder im Bett verbringen, mehr war nicht mehr drin. So viel geschlafen wie die ersten Tage hier in Paris habe ich schon lange nicht mehr! Aber in der übrigen Zeit erlebe ich so viel, das es mir gar nix ausmacht...


Einfügen muss ich hier noch, dass der Samstagnachmittag und -abend mir wieder zur freien Verfügung stand, was ich gleich genutzt habe, um wieder laufen zu gehen, dieses Mal weiter den Boulevard Haussmann hinunter bis zum Arc de Triomphe (krasses Teil), auf den berühmten Champs Elysées, der Prachtstraße schlechthin, zum Place de la Concorde mit dem Obelisken und wieder zurück... es war richtig warm und schön und ich bin nachwievor noch nicht ganz mit den Größenverhältnissen klargekommen, aber durch die Aktion hab ich wieder einen richtigen Adrenalin- und Endorfinschub bekommen und war dann leicht aufgedreht. Fotos hab ich dafür tatsächlich nachwievor noch keine von diesen Orten, aber da bin ich total entspannt, Zeit dafür ist echt noch genug.

Geduscht und wieder etwas beruhigt war ich dann mit Lukas bei einem netten kleinen französischen Restaurant um ein paar Ecken, um den Parisaufenthalt noch gebührend (doppeldeutig, war nicht billig!) zu eröffnen. Dabei hab ich mich auch einfach mal an Schnecken getraut - und war total überrascht, die waren nämlich richtig gut. Genauso wie der Fisch und die Nachspeise. Und der Wein...


Wie es nach dem Sonntagnachmittagsschläfchen, das quasi fließend überging in die Nachtruhe, weiterging, das erfahrt ihr gleich, nach der nächsten Maus.

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